Pflege der Erinnerungskultur
Der Verein Grafschaft Glatz e.V. hat einen Gedenkort am Landgestüt in Warendorf für menschliche Schicksale in der Endphase des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit geschaffen, an dem ein Denkmal in Pultform mit Schrifttafel und angepasster Außenanlage zur Erinnerung an das Aufnahme- und Durchgangslager im umfunktionierten Landgestüt Warendorf nach Kriegsende 1945 installiert wurde.
In den leeren Pferdeställen wurden zunächst ab April 1945 fast 5.000 befreite ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene vor Rückführung in ihre Heimat untergebracht, ab Oktober 1945 etwa 21.000 Bombenkriegs-Evakuierte aus Mittel- und Ostdeutschland kommend ins heimatliche Rheinland und Ruhrgebiet zurückgeleitet und von März bis Herbst 1946 über 43.000 Ostdeutsche, aus ihrer Heimat Vertriebene, vorwiegend Schlesier aus der Grafschaft Glatz und dem Kreis Reichenbach, auf dem leidvollen Weg mit Krankheits- und Todesfällen durchgeschleust zur Zwangseinweisung im Münsterland.